Montag, 10. April 2006

pavés die zweite

(vor)Gestern hab ich mir ja einen blog-ruhetag gegönnt, obwohl der tag gar nicht so unereignisreich war.

12km laufen, eine nette MTB-Tour zu zweit auf den Moritzberg und anschließend speicherauffüllen thailändischer art als umzugsdankeschön bei guten freunden.

Ja, es werden noch tage kommen da werde ich blog-ruhewochen, -monate und –jahre nehmen ;-)

Aber nun zum heutigen tagesgeschehen....

„tag der pavés“ oder auch „tag der kopfsteinpflaster-passagen“ lautet das motto.

In erster linie sind natürlich die helden aus der hölle des norden gemeint, die beim radrennen paris-roubaix kopf und kragen riskieren. das ist knallharter wettkampf ohne netz und doppelten boden. Genial!

heute war es wieder einmal ein besonders spannendes und ereignisreiches rennen, das letztendlich Fabian Cancellara in einer tollen einzelleistung zum schluss für sich entschied. Ab dem berühmten wald von arenberg wurde von den Favoriten sportlich und taktisch tachales gefahren. Blöd nur das Boonen seine eigenen Leute aus den schuhen gefahren hatte und dann mit 3 discovery channels ein problem hatte. aber auch die kuriositäten kamen nicht zu kurz. Letztere sorgten dafür, dass alle drei ex-postals nicht in die wertung kamen.

Zunächst brach dem hincapies schorsch auf einem pavé-stück das lenkkopflager seines trek radels und er musste die letzten meter seines rennens ohne lenker zu ende fahren. Er schloss seine vorstellung mit einem ziemlich heftigen, aber anscheinend weniger verletzenden überschlag ab.

Guter Abgang, Gute besserung (schorsch)!

Danach haben sich die verbleibenden zwei DCs selbst disqualifiziert, weil sie bei der verfolgung des enteilten cancellaras eine geschlossene Bahnschranke missachteten, was laut UCI-Regeln verboten ist. dieser faux pas wurde durch einen güterzug verursacht, der stahlrollen geladen hatte.

Meine Theorie:

Trek wollten schnell wieder stahlgabeln bauen und ganz nebenbei dem Tom, dem Alessandro und dem Juan Antonio den weg mit dem zug versperren. Ging leider nicht ganz auf. Hättet ihr mal lieber das UCI-Reglement besser gelesen.

Naja auf jeden Fall herzlichen glückwunsch Fabian C. und danke an die restlichen sportler dieser veranstaltung für ein spannendes rennen.

Genau das richtige zum regenerieren nach einem langen Trainingslauf.



Womit wir auch gleich bei der zweiten pavés-geschichte wären:

Auch ich hatte die schwierge aufgabe meinen langen trainingslauf u.a. über furchteinflössende pavés zu absolvieren.

Um neunuhrzehn zog ich mir folglich meine bewerteste körperrüstung über und schnürrte ein paar meiner treuesten turngeräte an die füsse. Außerdem pakte ich mir vorsichtshalber ein paar leinenfetzen in die taschen, da das essen am vortag nicht unscharf war. (letztere maßnahme stellte sich gott sei dank als überflüssig heraus)

Ich mußte also sehr gut vorbereitet sein, denn es sollte in vorbereitung auf die erlegung des dreistundenungeheuers meine längste bewährungsprobe mit einigen hürden werden.

die sonne zeigt auf meiner polarhandgelenksonnenuhr neun uhr zwanzig, als ich mich langsam auf den weg machte. Auf proviant verzichtete ich um meine mobilität zu garantieren. Allerdings verscharrte ich zur sicherheit in der manier eines knochenliebenden hundes eine flasche zaubertrank unter losem laub des letzten herbstes.

Bei meinem weiteren weg überquerte ich zunächst das schlachtfeld der irokesen, die sich seit dem ansteigen der temperatur wieder schwierge kämpfe mit einkaufswägen und anderem transportgerät auf der wöhrder wiese liefern. (Die drecksäcke! ;-)

Bald darauf näherte ich mich auch schon der ersten schwierigen aufgabe des tages:

Der schreckenssteg

Eine östlich von Nürnberg, bei schreckenstegen gelegene holzkonstruktion, die sich im gebaren eines hüftstarren lindwurms über die auen der pegnitz „unschlängelt“. Ich für meinen teil bin der ansicht, das sie möglicherweise von der gefährlichen „anti-hörnchen gruppierung“ verzaubert wurde.

Möglichst wenig erschütterung ist das beste rezept um sich seinem zorn zu entziehen, welcher sich manchmal durch los- und einbrechende planken und spreiselnde handläufe seinen bann bricht.

Mit weiten schritten und langen flugphasen umschiffte ich diese gefahr auch ganz gut.

Nach dem schreckensteg begegnete mir ein guilde die sich darauf vorbereitete die bestie der vierstunden zu besiegen. Deren anführer und ein weiteres partymitglied waren mir aus dem studium der aquaristik bekannt. außerdem hatte ich mit dem anführer dags zuvor, auf der suche nach dem güldenen käsbrot, den schwierigen moritzberg bestiegen.

Nach einem kurzen erfahrungsaustausch setzen wir unsere unterschiedlichen wege fort.


Im weiteren verlauf setzte ich mich kurz der Gefahr der sich im dauerkackrausch befindlichen gänsekolonien aus. die ausgelegten minenfelder wurden durch ein koordinationseinheit überwunden.

Durch die bestandenen abenteuer hatte ich langsam durst bekommen und begab mich erneut richtung ausgangspunkt, um meinen zaubertrank zu bergen. Auch dieses manöver erfordert höchste aufmerksamkeit, da unberechtigt, unangeleinte wolfsrudel den zaubertrank verurinreinigt haben könnten.

Ein weiteres gefahrenpotential stellen die möglicherweise verh5n1ten höckerkameraden da, die die flasche in ihrem derzeitegen nestbauwahn entweder einbauen oder auch auf unterschiedliche art und weise kontaminieren konnten. Letzendlich war auch dies gefahr kein problem für mich.

Langsam an der flasche nuckelnd näherte ich mich dem schwierigstem hinderniss des tages.


Dem Pavés Nummer 1.

das gefährlichste von allen, da es 2, 3, 4 usw. nicht gibt.

Nichtsdestotrotz ist es kein spaß, denn es befindet sich im berüchtigten „wald von vermögeldorf“ und verläuft vor und im gefürchteten „Hammerwerk“ des gleichnamigen ortes.

Ich reduzierte die geschwindigkeit um kraft für die bevorstehende aufgabe zu sammeln und näherte mich langsam diesem unsagbaren ort.

Es machte sich ein zucken an den sohlen bemerkbar.

Kein wunder. lassen doch die worte „wald von vermögeldorf“ und „Hammerwerk“ selbst den treuesten turnschuh erzittern. Es bedarf eines züchtigen Herren mit starkem willen, um die spezies turnschuh daran zu hindern, freiwillig und mit höchstem nachdruck den heimweg anzutreten.

Um nicht in stürze von graubemantelten omis verwickelt zu werden, steigerte ich das tempo und zeigte mich ganz vorne in meiner einer-gruppe.

Ich begang das pavé als erster. Sogleich wurde versucht mir meine bänder und gelenke zu verletzungsgefährlich zu strapazieren. Die sohle der turngeräte wurden durch unsichtbare fäden am boden festgehalten und liesen sich nur mit äußerster kraftaufwendung fortbewegen. Dem solpern nahe quälte ich mich dem langen 30m anstieg hinauf um links in die wirklich hölle einzubiegen. Auch dort wurden meine pedesumschliesenden freunde auf heftigste durch die kanten und überhöhungen der pavé armee bedrängt. Ich geriet ins taumeln, meine aufrechtigkeit stellte sich in einem winkel von 70°10’20“ dar. Am gefürchteten obilisken, dem könig der pavés vorbei erspähte ich das rettende ufer der teerstrasse. Besonders giftige kopftseine griffen nach meinen fussfesseln und meine lage näherte sich immer mehr der horizontalen. 3 meter noch. Ein weiter hieb auf die rechte zehe und den linken unteren fußballen. Die nase bohrt sich fast in den boden. Mit einem letzten aufbäumen reise ich den rechten fuß voran und ereiche das rettende Ufer.


Geschafft!

eine weitere hürde auf dem weg zur erlegung des dreistundenungeheuers war genommen. Auch die turnschuhe freuten sich, so daß ich ihnen zu den 35km zusätzlich gute vier kilometer spendierte. Nach 3 Stunden und 20 Minuten erreichte ich meine burg, stellte die guten fußpferde (ok, ist eigentlich was anderes) in ihren stall und erholte mich bei suppe, internet und glotze.

Und jetzt schlaf ich immer noch nicht, weil ich total bescheuert bin und bis halbzwei nachts diesen bericht schreib ;-))

Ich hoffe er findet trotzdem ein paar interessierte Leser. mir hats a weng spaß gemacht

Gute Nacht
b-l-a-u

5 Kommentare:

S.A.F.E - Instruktor hat gesagt…

joaaaa, heillige scheisse ;-) ich meine natürlich absoluter respekt. haste ja einiges durchlebt. und deinen haxen, wie gehts deinen haxen ;-)

blacksurf hat gesagt…

wow, was für ein ereignissreiches weekend…
Respekt das war ja gleichsam eine Huldigung des Pavés per Pedes;)

GRAS.GRUEN hat gesagt…

Klasse Bericht !! Und super Fotos..ob ich bei 35km auch noch Muße hätte Fotos zu machen ?? Ach ja.. und lebende Schwäne...;-))) hier ist die Welt noch in Ordnung oder ?? *grinz*

Anonym hat gesagt…

hallo käpt´n Blaubär,
danke für die sehr unterhaltsame und kurzweilige "Märchenstunde".
Wenn du mal sportlichen Support brauchst...kannst dich gerne mal wieder melden.
Melden kannst /sollst(!) du dich auch zukünftig wieder mit solchen late-night-stories!
Greetz from DAG

b-l-a-u hat gesagt…

liebe kommentatoren,

vielen Dank für eure feedback.
es freut mich :-)
weiteres im zweiten beitrag des tages ;-)

b-l-a-u