Freitag, 3. Oktober 2008

Nummer 17 lebt

### Balingaloppierer ###
Schee war's :-)
b-l-a-u

Buchstabendosis erhoehen ...

Mittwoch, 6. August 2008

Dienstag, 5. August 2008

Quelle Challenge 2008 – Flip im Regen - Teil IV

Dies ist die Fortsetzung von Teil I, II und III

Musculus gastrocnemius-
Weit entfernt von der Quelle ihrer kinetischen Energie wabbert die rote Soße mühsam durch den losen, breiten Schlauch. Überall in ihr treiben und driften nahezu orientierungslose Kurierdienste, die manch Sportler zu Hauff illegal beschäftigt. Die Lieferung dieser Boten besteht aus O-Zwei und sie sind verzweifelt bemüht um eine schnelle Zustellung, was durch die diffuse Fließgeschwindigkeit aber erschwert wird. Plötzlich geht ein Ruck durch den Schlauch. Die Wände straffen sich und der Durchmesser wird kleiner. Ein altes Physikgesetz besagt, dass die Fließgeschwindigkeit bei gleich bleibendem Volumenstrom und geringer werdendem Durchmesser steigt. Es kommt Bewegung in die Zustellszene.

Ich sitze in der zweiten Wechselzone und habe meine Kniestrümpfe angezogen - so stell ich mir deren Wirkung vor.

Auf Platz 1111 liegend habe ich mein Rad abgegeben. Trotz meiner Sondereinlage beim Umziehen habe ich nach der Wechselzone 48 Plätze gut gemacht. Heidi, das gibt schon mal nen Pluspunkt, oder?

Am Ausgang der Wechselzone gibt es gleich eine ausgiebige Verpflegung. Aufgebaut in kleinen Buden. Manche Mitsportler stehen davor, wie bei einer Bratwurstbude am Jahrmarkt und studieren die Auslagen. Irgendwie treibt mich mein Sportsgeist immer noch so voran, dass ich mir nur schnell einen Becher Wasser schnappe und weiter renne, um zehn Meter später wieder ein paar treue Anfeuere abzuklatschen – meinen Bruder Mathias, Didi und Biljana. Da ich 5 Minuten zu schnell bin, verpasse ich leider knapp Andrea, Mona, Nici, Jörn und Ben, die die Strapazen des Dauerregens auf sich genommen haben. Merci an dieser Stelle noch mal.

Die ersten vier Kilometer geht es zum Kanal. Hier gilt es sich zu sortieren und seinen Rhythmus zu finden. Das gelingt mir ganz gut. Ich laufe die ersten Kilometer zwischen 4:50 und 4:55 min/km. Bei Kilometer 3 kommen mir Renata und Uwe entgegen. Ein weiterer Wegbegleiter und vor allem –bereiter der Tramuntana-Tour auf Malle. Die beiden schenken mir aufmunternde Worte, welche ich dankend aufnehme.

Kurze Zeit später erreiche ich dann die Lände und biege links auf den Kanalweg Richtung Schwand ein.
Zeit für einen Imbiss! Ich presse mir ein Powergel Black Currant rein, von welchem ich noch 3 Stück im Picknicknetz meines Einteilers herumtrage. Mit einem Schluck Wasser spüle ich es herunter. Dong! Mein Körper dankt es mir mit einem sofortigen Haken auf den Magen. Ach Du Scheiße, nicht schon wieder!
Ich laufe weiter, werde von Michel und Manu mit motivierenden Worten bedacht und treffe den Meister, der mir entgegen kommt. Er schaut verbissen, wie man es von ihm im Wettkampf kennt. Er wird heute seinen dreiundzwanzigsten (!!) Ironman finishen. Ihm habe ich einen Großteil von dem zu verdanken, was ich am heutigen Tage zu leisten im Stande bin.

Kilometer zehn. Ich kann die Laufgeschwindigkeit halten und steuere auf die Schleuse Leerstetten zu, während der Himmel seine Schleusen wieder ein wenig geöffnet hat. Es nieselt wieder leicht.
Meine Ernährung stelle ich kurzer Hand um. Ein Stand Iso und am nächsten ein Gel plus Wasser. Mein Magen ist dadurch wieder freundlich gestimmt, denn das Zeug von Sponser ist echt gut. Genauso wie die Stimmung an der Schleuse. Ich höre meinen Namen, genieße die Atmosphäre und renne an einer Hüpfburg vorbei.
Gehüpft wird später!

Kurz danach kommt mir ein Typ entgegen, der geschätzte 120 Kilo hat. Bekleidet ist er mit einer Badehose, einem Triathlontop und einer Startnummer. Unfassbar was manche Leute machen. Sollte ich wirklich in der Wertung schlecht gekleidetster Triathlet nominiert werden, ist das ein uneinholbarer Konkurrent. Trotzdem empfinde ich Respekt.

In Schwand läuft man kreuz und quer durch den Ort, so dass einem halb schwindelig wird. Ich nutze diese Gelegenheit um mich mit meinem Salzspender zu beschäftigen, welchen ich seit Anfang des Radelns in Gebrauch habe um Krämpfen vorzubeugen. Es gibt ja diese Saltsticks für 25€, mit welchen man dann die Salztabletten für 30 Cent pro Stück raus drücken kann.
Klar! Man kann sein Geld auch an Steine binden und im Kanal versenken. Ich bin ja nicht blöd und habe mir eine total super Lösung einfallen lassen. Schwedentabletten sind gepresstes Kochsalz und 100 Stck davon sind für schlappe 4€ in der Apotheke zu haben. Dazu gibt’s ne Packung Smint, deren Inhalt nicht nur den Atem erfrischt, sondern auch perfekt zum Spenden der Schwedentabletten ist. Ich hab mir’n zweites Loch in’n Po gefreut, als die Schwedenpillen zu Hause eins A dosiert aus dem Plastikteil kullerten. Naja, soviel zum Praxistest in nicht genau definierten Wettkampfbedingungen. Ich hätte das ganze wohl noch mal unter der Dusche testen sollen, denn seit 10 Uhr hat sich das Salz in meiner super tollen Smintpackung mit dem Regenwasser verbündet und verweigert hartnäckig die Wiederkehr ans Tageslicht. Nach 12 Mal Schütteln und 17 Mal Drücken habe ich ein akzeptables Häufchen NaCl auf meiner Handfläche und sauge es auf. Schmeckt lecker, wenn man ständig das süße Zeug futtert. Unter trockenen Bedingungen ist die Smintpackung auf jeden Fall wettkampftauglich und weiter zu empfehlen.

Mit dieser Geschichte haben wir Schwand, wo sonst nichts Aufregendes passierte ist, hinter uns gelassen und ich kämpfe mich wieder Richtung Lände zurück. Bei Kilometer 16 hole ich das 120Kilo-Modell ein. Von hinten sehe ich, dass irgendetwas Dunkelfarbiges zwischen seinen Beinen runter rinnt. Mein anfänglicher Verdacht wird nicht dadurch entschärft, als ich merke, dass das Zeug rote Soße ist. Mann O Mann, der Typ hat sich einen Wolf gelaufen, dass alles zu spät ist. Ich empfinde Mitleid, als ich überhole und kann mir nicht vorstellen, dass ich diesen Athleten heute noch mal sehe.

Gel, Iso, Gel ... der Ernährungsrhythmus funktioniert bei mir gut. Dafür werden meine Schnitte kontinuierlich langsamer. 5.03, 5.07, 5.15. Die Beine werden schwer. Der Wille, das Tempo zu halten, schwindet und ich habe einen ersten Tiefpunkt beim Laufen. Leider finde ich auch keinen Läufer, mit welchem ich ein Tempo laufen könnte. Die meisten überhole ich. Die Staffelläufer mit dem S auf der Wade, die mich zu diesem Zeitpunkt überholen, sind größtenteils auf einem 3h Marathon unterwegs. Keine Chance!

Einen Kilometer weiter habe ich schließlich einen Mitläufer gefunden. Mathias begleitet mich 10 Minuten und ich sehe das erste Mal den kompletten Spruch auf seinem Shirt:
„My Brother is an Ironman!“
Ich freue mich und bin echt gerührt. Wenn ich bloß schon einer wäre!
23 Kilometer liegen noch zwischen Iron Maiden und Man. Die Vorabglückwünsche meines Bruders zu den gewonnenen 50 Liter Bier weise ich mit Verweis auf mögliche Katastrophen zurück.
Auch wenn ich nicht viel zur Konversation beigetragen habe, haben mich die vergangenen Minuten voran gebracht. Ich werde zwar nicht schneller, aber das Gefühl der Ermüdung ist etwas weniger. Genau genommen werde ich sogar noch langsamer. Auf dem Weg zum zweiten Wendepunkt verschandeln sogar Zeiten über 5.30 min/km meine Uhr. Mein Puls hat sich bei 140 eingependelt mit leicht sinkender Tendenz. Manchmal bin ich sogar bei 133. Trotzdem krieg ich nicht mehr Druck auf den Turnschuh.

Von Eckersmühlen zum zweiten Wendepunkt ist es sehr eintönig. Eine breite Straße im Wald. 3km hin, 3km zurück. Am Wendepunkt liegt eine Tartanmatte. Beim Überlaufen wird der Chip, den ich am Bein trage durch ein magnetisches Feld aufgeladen und aktiviert. Gleichzeitig sendet er meinen Identifikationscode an das Zeitmess-System, das die Daten in Echtzeit an den Computer zur Auswertung übermittelt. Bits und Bites schießen mit Lichtgeschwindigkeit ins Web. Wenige Augenblicke später wird der Aktualisierungsbutton eines Webbrowsers in Cadolzburg gedrückt. Die Reaktion der Bildschirmbetrachter ist Sorge, weil der mitgerechnete Laufschnitt nun stärker abgefallen ist …
Virtuelle Anfeuerung! Nicht gehört, nicht gesehen und trotzdem gefühlt. Ein „Gracias“ an dieser Stelle auch denen, die beim Livetracken mitgefiebert haben.

Kilometer 31. In der Realität fängt es wieder richtig das Schütten an und wie auf Kommando dazu die Stimme aus dem Fond:
„Pipiiii!“
OOOOKKKKAYYY

‚So, alles klar jetzt?’
„Sind wir bald daaaa??“
‚Schnauze!!!’

Ich habe das Gefühl es geht leicht bergab. Meine Turnschuhe fallen von leichtem wieder in schnellen Galopp. Irgendwie scheint mich der Regen eher zu beflügeln als zu deprimieren.
Eckersmühlen. Petrus muss da oben einen Wasserrohrbruch haben. Es schüttet was geht. Verpflegungsstelle. Gel, Wasser, Danke. Kinder und Erwachsene im strömenden Regen. Auch die Helfer müssen dieses Wetter ertragen. Und sie helfen mit Tapferkeit und Hingabe. Ehrenamtlich. Klasse.

Nach dem Stimmungsnest Haimpfarrich, was aus einer 30 Meter langen, glitschigen Schlammrinne und einigen Zuschauern, die in einer Scheune Unterschlupf gefunden haben, besteht, geht es die Böschung zum Kanal hoch und links Richtung Lände. Der Kanalweg ist knapp 2m breit. Mit etwas Glück passen vier Leute nebeneinander darauf, was heißt, dass man nicht viele Möglichkeiten zur Spurwahl hat. Die rechte Hälfte des Weges steht 2-3cm unter Wasser.
Plitsch, Platsch, Plitsch, Platsch! Die Schuhe sind eh schon mit Wasser gesättigt. Schwerer können sie nicht mehr werden, also ab dafür. Kurz vor der Kanalbrücke kommt mir wieder „der mit dem Wolf läuft“ entgegen. Ich staune und erachte alle Schmerzen, die ich von nun an erleide, als Streicheleinheiten.
5.11, 5.03, 4.58. Geht doch!
Zur Lände und links weg in den Wald. Ich warte auf das 39km Schild, das - von 2007 - wochenlang meinen Desktop zierte. Es kommt nicht. Dafür bekomme ich noch mal Radbegleitung von Manu, Michel, Biljana und Didi. Reden kann ich nicht mehr. Gas geben schon. Der Regen hat aufgehört. Da! Das 39km Schild! Zagg! Der 40er kommt auch gleich. Kilometer 41 in 3.59 min. Ok, der Veranstalter denkt an die Psyche der Athleten. Jetzt geht es heim! Selbst die Steigung im letzten Kilometer merkt man nicht mehr. Das Spalier ins Ziel fällt diesmal dünn aus. Wahrscheinlich weggespült. Nun wird es doch wieder dichter.
Es beginnt der b-l-a-u-e Teppich.
Auch wenn das Stadion wenig von der Atmosphäre hat, die ich sonst hier erlebt habe, gerate ich in einen Schwebezustand. Schwerelosigkeit lässt mich über den wassergeschwängerten Teppich gleiten.

Die erste Gerade im Stadion.

Beckerfäuste!!! JAAAAAHHHHHH!


Kurze Gegengerade, Freude puuur!!!

Die Zielgerade eines lange gehegten Traumes.

Zeit zu Hüpfen!


In meiner persönlichen Hüpfburg mache ich einen Satz, den ich nach den vergangenen 10 Stunden und 46 Minuten nicht für möglich gehalten hätte und bei dem selbst Flip vor neid erblassen würde.
Noch einmal kurz Strahlen und dann betrete ich die Finisherzone der Triathlon Traumfabrik Roth.

Ironman!!
Ich??
Unfassbar!!!
Zeit? Eigentlich egal!
Ein Traum ist in Erfüllung gegangen! :-))

Glücklich umarme ich meinen Bruder.


Wir quatschen noch ein bisschen und ich strahle um die Wette mit den anderen Finishern, bis mich doch langsam Müdigkeit und Kälte einholen. Ich trotte schlotternd in den Verpflegungsbereich und freue mich über ein paar Wurstsemmeln, eine Massage, trockene, warme Klamotten und ein Soforturkunde.

10:46:41
660er von 2050 Finishern.

Ich bin mehr als zufrieden und kann es immer noch nicht fassen.
Grinsend sitze ich da und starre meine Urkunde an.



Das Grinsen ist bis heute geblieben und wird sicher noch eine Zeit anhalten.

Es war ein wunderschönes Erlebnis, auch wenn das Wetter nicht mitgespielt hat, habe ich einen super Tag erwischt "beim bisher härtesten Rennen in der Rother Triathlongeschichte" (Zitat aus dem Magazin triathlon 08/2008)

Was bleibt, ist die Frage, Suche und Erfüllung neuer Ziele und Träume, jeglicher Art.
Ich freue mich auf das Träumen neuer Träume und auf die Wege, die zu den Zielen führen, auch wenn sie manchmal steinig sein mögen.

Und ich möchte noch mal allen Dank sagen, die mir geholfen haben den Traum vom Quelle Challenge zu fabrizieren.

So, das war’s erstmal wieder hier von mir.
Eure Aufmerksamkeit gereichte mir zur Ehre und Freude, vielen Dank.

Bis die Tage,
Euer Christoph, alias b-l-a-u :-)

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Sonntag, 27. Juli 2008

Quelle Challenge 2008 – Flip im Regen - Teil III

Dies ist die Fortsetzung von Teil I und Teil II

180km Rad- Nachdem ich mein Rad noch ein bisschen zuviel des Guten auf dem Asphalt Richtung Brückenauffahrt schiebe, fordert mich eine Dame auf, mein Fahrgerät endlich zu besteigen. Shit, ich dachte der Radstart wäre an der Check-In-Linie von gestern.
*grrrr* - „wertvolle“ 10 Sekunden verschenkt!!!

Egal! Jetzt beginnt sie also. Die Disziplin, wegen deren Training ich jetzt hier in der Pisse rum fahre und nicht letztes Jahr bei besten Bedingungen gestartet bin. Radfahrtraining: Ein Schlüsselbein habe ich dabei verschlissen. Ok, sagen wir Teile davon. Ist ja Gott sei Dank wieder einigermaßen gut verheilt.
Vielleicht hat es ja auch was gebracht, zweimal zu trainieren.

Auch diese Disziplin habe ich mir in vier Stücke eingeteilt.
Greding, Eckersmühlen, Greding die zweite und ab dafür nach Roth.
„Dann lass uns erstmal nach Greding reiten, mein Schimmel.“

Auf der Kanalbrücke steht wieder mein Bruder, den ich mit einem schnellen Wechsel wohl etwas überrascht habe. Trotzdem bin ich mehr als begeistert von dem Enthusiasmus, den er mir beim Anfeuern entgegen bringt. Schade, dass aufgrund des Wetters ein besonders euphorischer Fan nicht dabei ist. Jonas, mein Neffe und Patenkind. In Gedanken an ihn fahre ich die ersten Kilometer Richtung Eckersmühlen.

Vom Umgebungsmedium her, unterscheidet sich die Disziplin auf dem Rad nicht wesentlich von der im Kanal. Die Temperatur ist mit ca. 16°C einige Grad kühler und der Fahrtwind tut ein Übriges um den Wohlfühlfaktor zu drücken. Kurz vor Wallesau ziehe ich deshalb meine Ärmlinge an, die ich mir beim Wechsel in die Rückentasche der Weste gestopft habe. Modisch ist diese Kombination nicht der letzte Schrei, aber wer durch Kotze krault kann auch Armstulpen schulterfrei tragen.
In Wallesau verlier ich meine 2,99€-Sonnenbrille von Onkel Albrecht als ich mit 35 km/h über einen Gulli rausche. Ein Mitstreiter macht mich noch darauf aufmerksam, aber ich brauch sie bei dem Wetter eh nicht. Ertragbarer Verschleiß!

Es geht Richtung Heideck und vom Fond schallt es plötzlich „Papa, ich muss mal Pipi“ „Mensch Junge! Wir sind gerade mal 10 km unterwegs und Du musst schon wieder!!“ So kommt es mir zumindest vor, als sich vehement meine Blase zu Wort meldet. Ok, dann fährt der Papa halt mal raus. Also am nächsten Hügel wird oben gehalten. Anscheinend haben viele Mitstreiter dieses Problem, denn stehende Triathleten säumen hier im Wald den Straßenrand wie Laternen die Allee einer Großstadt. Der Stopp ist aber in allen Belangen erleichternd und ich kann wieder konzentriert weiter treten.

Heideck: Schade, die Sektmeile ist wohl weg gespült worden!?
Selingstädter Berg: Irgendein Schlager läuft hier und trotz des Wetters super Stimmung. Toll! Vielleicht ist ja auch das die Sektmeile!? Ich weiß es nicht. Locker geht es auf jeden Fall den Berg hinauf. An der Verpflegungsstelle hole ich mir eine neue Flasche Wasser und mixe diese in der Aerotrinkflasche mit meinem Spezialgetränk. 12 Powerbargels in einer 1l-Flasche mit Wasser verdünnt (Tip vom Schweinepriester). Dazu gibt’s nen halben Riegel.


Richtung Greding rollt es gut. 35-40 km/h steht meist auf dem Tacho und ich freue mich auf die Zuschauer am Kalvarienberg. Angekommen in Greding, macht es richtig Spaß den Berg in Angriff zu nehmen. Unten steht auch einer der wenigen Bekannten, die ich an diesem Tag als Zuschauer sehe. Volker vom TCEC-Mainz. Einer der drei Weggefährten vom 220km-Tramuntana-Trip auf Malle im April.
Trotzdem es immer noch gnadenlos regnet, habe ich Spaß am Radfahren. Mir ist nicht kalt. Wahrscheinlich kommt es mir sehr entgegen, dass ich nicht mein angepeiltes Gewicht von sub80 sondern 3-4kg mehr auf den Rippen habe.

Mit Greding ist die erste Radphase abgeschlossen und es geht über Obermässing und Eysölden Richtung Hilpoltstein. Kurz vor Eysölden schallt es schon wieder von hinten „Papa, Pipi“ .. „Mann, das nervt!“ Aber was soll’s. Nach der Verpflegung Blinker rechts und stehen geblieben. Auch hier wieder eine Versammlung von genervten Familienvätern. Einige rennen halb in den Wald rein. Warum versteh ich auch nicht, aber wahrscheinlich sind es dieselben, die 3km weiter beim Flicken am Straßenrand stehen.

Auf dem Weg nach Eckersmühlen ist der Solarer Berg in Hilpoltstein ein großes Highlight. Oft war ich schon dort gestanden und da ich auch schon zweimal live bei der Tour de France zugeschaut habe, behaupte ich der Solarer Berg ist besser als Alpe d’ Huez. Der Zuschauer und Fan ist einfach näher am Athleten. Nicht physisch sondern psychisch. Da fahren nicht nur Pros hoch, sondern auch Kollegen, Nachbarn, Bekannte und Freunde. Man kennt ein paar von den Jungs und Mädels. Diese Nähe zwischen Zuschauer und Athleten ist die besondere Lava, die den Solarer Berg jährlich zur Eruption bringt.

Ca. 2 km vorher ist schon ein kleiner Hügel zu erklimmen. Es stehen einige Leute am Straßenrand und auch ein Wagen mit Musik und Sprecher ist dort. Stark! Es ist wie ein gelungenes Vorspiel. Mit 45 km/h rast man danach nach Hip rein. Oft habe ich gehört, dass man den Solarer Berg von weitem hört. Diesmal nicht. Der Regen prasselt zu stark auf Helm und Rad. Außerdem ist das Zischen der Räder über die regennasse Straße zu laut.

Da vorne sind die ersten Absperrgitter. Ich schalte auf das kleine Blatt. „Nur nicht überzocken!“ Ich bieg um die Ecke und sehe die Wand. Eine Wand voll Regenschirme. Unglaublich viele! Der Solarer Berg ist eine Bank - auch bei Dreckswetter. Auf ihn kann man sich verlassen. Zumindest in der ersten Runde. Die Gasse verjüngt sich immer weiter und man fährt auf das Spalier der Zuschauer zu. Zwischen ihnen rinnt eine nicht unerhebliche Menge Wasser den Berg herunter.
Der Rio Solar!


Ich fahre stromaufwärts und bin nahe am Delirium. Irgendwie habe ich ein Déjà-vu. Man kämpft sich ein längliches Gewässer entlang und links und rechts am Ufer stehen schreiende Leute mit Schirmen. Diesmal höre ich sie besser und die Schreie, Ratschen, Tröten und klatschenden Hände gehen direkt ins Blut. Bam! Man fliegt einfach nach oben und merkt es nicht. Hebt völlig ab. „Was ich fahre gerade Rad? Ach ja, stimmt.“ Und dann sehe ich Didi. Er hat ein Gutmann Schild in der Hand und brüllt. Lecker! Davon hatte ich gestern auch zwei Leichte, Danke. 30 Meter weiter rechts steht wieder mein Bruder und ich kann gerade noch sehen, dass er ein Oberteil an hat auf dem irgendwas mit „Brother“ steht. Ich freue mich und fliege. Schade, dass es irgendwann aufhört. Die Realität erreiche ich wieder, als ich an der nächsten Verpflegungsstelle einen Riegel und eine Wasserflasche aufnehme. Im darauf folgenden, einsamen Kilometer zwischen zwei Kornfeldern beginnt mein Kopf das vor wenigen Augenblicken Erlebte emotional zu verarbeiten. Es schüttelt mich vor Ergreifung und ich kurble noch etwas benommen weiter, als mich Thomas Hellriegel überrundet. Ich stehe! Aber dass Hell on Wheels, wie er auch genannt wird, keinen Bock hat auf Regenwetter, sehe ich daran, dass er plötzlich völlig unmotiviert Oberlenker fährt ... und dann fährt der Typ immer noch 4:27, krass.
Naja, nützt ja nix, ich muss weiter. Mörlach, Hip, Haimpfarrich. Die zweite Runde beginnt und nach Eckersmühlen geht es wieder Richtung drittes Radziel, Greding die zweite. Das Radfahrerfeld um mich ist ein buntes Nationalitäten Gemisch, was man an den Namen und den Nationalflaggen der Startnummern erkennt. Neben den Deutschen, Schweizern und wenigen Östereichern fahren Benoit, Alain, Yves, Frédéric und Jaques aus Frankreich. Yaron, Maxim, Erez, Eyal und Rafael .. was mich überrascht ist die hohe Anzahl Israelis. Alfredo, José, Miguel, Juan Pablo und Carlos. Die Spanier stellen auch eine große Fraktion. Gemeinsam spült es uns wieder über den Selingstädter Berg und der Regen hat langsam ein Einsehen. Ich stimme einen Gesang an, singe aus halbvoller Kehle und grins mir eins.

„Die Sonne scheint bei Tag und Nacht, e-v-i-v-a España …“ :-)

Prompt ernte ich komische Blicke einiger naher Fahrensleute. Die Blicke gehen von genervter Entrüstung bis hin zu einem anerkennenden Schmunzeln. Ich hab auf jeden Fall Spaß.

Die Beschreibung meines dritten Boxenstops erspare ich euch hiermit. Dafür will ich den Vierten(!) vor Greding kurz erwähnen: Ich fahre wieder raus. Armin steht schon da und ich stelle mich 2 Meter neben ihn. Wir haben einen „super“ Blick auf die Raststätte Greding und die A9, die wie mit einer langen Käseglocke durch eine 5 Meter hohe Gischtwolke abgedeckt ist. „Das ist das siebte Mal!“ höre ich Armin sagen. Ich bedaure ihn, klage mein ähnliches Schicksal und schlage vor beim Mäc Doof nen Cheeseburger zu holen. Armin ist aber grad nach Pressack und wir können uns nicht einigen. Aufsitzen, weiter geht’s! Das war das vierte Mal von insgesamt fünf Boxenstops. Entschuldigung, dass ich darüber so ausführlich schreibe. Ich bin auch sehr froh, dass ich keine Magenprobs habe, aber außergewöhnlich ist das schon. Würde es einen Pinkelsplit geben, ich wäre mit 5 Minuten ganz gut dabei.

Der Kalvarienberg steht nun das zweite Mal an. Die Steigung wurde gefühlsmäßig ein wenig nach oben geschraubt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ein paar Zuschauer weniger da sind oder gar daran, dass ich ein bisschen müde werde? Der Regen ist endlich komplett versiegt und die Straßen trocknen ab. Bei der Abfahrt Richtung Obermässing versteuer ich mich trotzdem in der einen Serpentine total. Wie peinlich! Ich lach über mich selber und es blitzt. Ein Fotograf hat ein Bild geschossen.

Langsam wird es wirklich zäh. Das Feld hat sich auseinander gezogen und nach 140km sind die Beine doch schon angeschlagen. Eysölden, Tiefenbach und Unterrödel. Der Solarer Berg kommt wieder, aber leider ist die Wand weg. Vereinzelt stehen noch Zuschauer am Rand und feuern an. Ich bin froh über jede klatschende Hand.


Booah, die Schleife Richtung Osten zieht sich und mir kommen die erste Gedanken, ob es wirklich schlau ist, gleich noch einen Marathon zu laufen. Bei allen absolvierten Triathlons habe ich die nächste Disziplin immer herbeigesehnt. Heute ist das irgendwie nicht so. Der Saft geht langsam aus und ich schleppe mich Richtung Hilpoltstein und Eckersmühlen. Den Abzweig nach Wallesau lasse ich diesmal links liegen und nehme Kurs auf Roth. „Quäl dich Du Wallesau“ fällt mir nur ein, als ich an dem Wegweiser vorbei fahre. Ich schmunzele und eh ich mich versehe, bin ich an der Wechselzone in Roth angekommen. Etwas unerwartet, da mein Tacho erst 175 Kilometer anzeigt. D.h. ich bin fünf Minuten vor meinem Plan. Das hebt die Stimmung wieder.

Ich gebe mein Rad ab und renne in die Umkleide. Der nächste Modeknaller steht an.
Stulpen aus, Kniestrümpfe an!
Dann wollen wir mal den 42 km langen Laufsteg erkunden. Dagegen ist Germanys Next Topmodel ein Kinderspiel. Schuhe an, Käppi auf und losgerannt. Holaradio, ich freu mich doch.

Heidi ich komme!
...
... FORTSETZUNG

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Mittwoch, 23. Juli 2008

Quelle Challenge 2008 – Flip im Regen - Teil II

dies ist die Fortsetzung von Teil I

Siebenuhrfünfundzwanzig- Meine Arme durchwühlen das Wasser des RMD-Kanals und ich passiere das angedaute Frühstück eines Mitstreiters. Irgendwo hier hat er es nach einem kräftigem Schluck Kanalwasser von sich gegeben - so wurde mir später berichtet.
Nun, Eisenmänner schwimmen halt nicht in Milch und Honig und da ich einer werden will, fühle, rieche und schmecke ich nichts von alle dem.

Ich wühle weiter. Gefühlte 50% meines Gewühles setze ich in Vortrieb um. Der Rest steht der Umwälzung des Wassers und der Verwindung des Körpers zur Verfügung. Ein erbärmlicher Wirkungsgrad, aber auch ein ungeheures Verbesserungspotential.
Immerhin erspare ich mir im Kanal die schwere Orientierungsarbeit, da man bei jedem Atemzug den Kanalrand im Visier hat. Außerdem habe ich mir einen orangenen Brustschwimmer rausgesucht. Er schwimmt mein Tempo und ich kann mich prima an ihm orientieren. Langsam nähern wir uns der ersten Wendeboje. Kurz vorher holt mich die erste Tunte ein. Schaut aber gar nicht tuntig aus und ich blicke im 5sek-Takt neidisch auf den entschwindenden Neopren. Bevor ich die Boje erreicht habe, überschwimmen mich weitere Athleten der Pink-Panther-Fraktion. Die Peilung zu meinem brustschwimmenden Kollegen habe ich dadurch verloren und kämpfe mich nach ca. 1,5 km alleine um die südliche Boje.

Der erste Happen ist geschluckt! Meine Taktik ist, jede Disziplin in vier Teilziele zu splitten.
Südl. Wendeboje, Höhe Schwimmausstieg, Nördl. Wendeboje, Ausstieg.
Das sind die Schwimmziele. Eigentlich wollte ich jedem Teilstück noch einen Namen oder Motto geben. Kämpfen für Freunde, Familie und Bekannte! Mit dem Merken war das kurzfristig aber leider nicht so einfach, so dass ich mich meist nur von Nummer zu Nummer vorkämpfe.

Kurz nach der Boje finde ich meinen Freund, den Brustschwimmer, wieder. "Ziehen, Drücken, spitzer Ellebogen und long boats are running faster." Ich konzentriere mich auf Technik. Es geht Richtung Schwimmausstieg und eine lila Badekappe überholt mich. "Der hat sich wohl verschwommen. Mist! Das ist schon einer aus der Post-Pink-Panther Truppe."
„Dranhängen!“, „Späßle g’macht“ … meine Gedanken.
Die Kanalbrücke ist jetzt nicht mehr weit weg.

Im Kanal um mich herum eine ausgeschüttet m&m Packung. Lila, Pink, Grün, blau und ein, zwei orangene Murmeln. Mittlerweile ist der Badekappenmix nicht mehr zu überblicken. Außer die weiße Badekappe! Eine Kappe aus der Gruppe vor mir, an der ich delphingleich vorbei gleite. Sie ist eindeutig mein erstes Opfer. Ich bin ein Kannibale! Keine Gefangenen!

Die nördliche Wendeboje rückt nun näher und ich blicke sehnsüchtig zum Schwimmausstieg auf der andern Seite. Zweite Schwimmetappe erreicht. Aber wieso spritzt das Wasser eigentlich jedes Mal so, wenn ich zum Atmen über die Oberfläche blicke? Liegt es an den wühlenden Athleten oder am Regen? Ich konzentriere mich darauf festzustellen ob und wie stark es regnet. Nach 43 Atemzügen komme ich zu dem Schluss, dass es wieder richtig runterschifft. Fische können bald in der Luft schwimmen - so schaut es aus. Und während ich mit der Wetteranalyse beschäftigt bin, erreiche ich schon mein drittes Ziel.
„Rum um die Boje! Jetzt geht’s nach hause, Ironman!“ Rein gefühlsmäßig bin ich schon ein Ironman. Die steigende Erdanziehung im Kanal und der immer größer werdende Widerstand des Wassers lassen mich dies vermuten. "Noch mal konzentrieren! Hacke, Spitze, hoch den Ellebogen. Wo ist das Wasser? Hol es Dir! Drück es weg!" Ich komme näher und habe null Ahnung wie lange ich schon im Wasser bin. Vor dem Ausstieg wird es noch mal eng. Da gibt’s noch mal hier nen Fuß auf die Schnauze und dort nen Arm auf den Kopf. Verteilen tu ich aber auch. Eine Miniboje noch. Und Rum! Da vorne sind schon die helfenden Arme der DLRG. Zack und raus. "I’m Phönix! Los geht’s." Brille hoch! Land gewinnen! "Was steht Ihr da so rum? Weg da, ich will mich umziehen!"

Rechts stehen viele Zuschauer. Das Wasser fällt von ihren Schirmen.
Die Niagaraschirme!! Gesehen beim Rother Schwimmausstieg!
Mein Bruder schreit, ich winke, laufe und habe es nicht schwer meinen Beutel zu finden. Es ist einer der letzten, wenn nicht sogar DER letzte, aus meiner Startgruppe. Auf dem Weg zum Zelt entledige ich mich der Hälfte des Neos. Was ist denn hier los? Man kommt da ja kaum durch vor lauter Leuten. Ich tank mich trotzdem durch. Am Ende des Zelts ziehe ich den Rest des Neos aus. Darunter habe ich meinen Einteiler. Socken und Radschuhe an. Dazu gibt’s die Startnummer, ein Kopftuch, ne Windweste und ein paar Ärmlinge. Das Einpacken übernimmt die nette Dame. Mir fällt ein, dass ich noch gar nicht meine Zeit nachgeschaut habe. Ich drücke ab und es steht eine 1:29 irgendwas auf dem Display. "Wow, wunderbar, ich bin zufrieden." Mit Platz 1878 von 2050 kein Podestplatz, aber ich bin stolz und renne in den Park Fermé. Am Rad noch den Helm auf und den Hobel aus der Wechselzone schieben.
Piep! Mein Wechsel dauerte vier Minuten und 26 Sekunden.
Die Wasserradspiele können beginnen!

... FORTSETZUNG

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Freitag, 18. Juli 2008

Quelle Challenge 2008 – Flip im Regen - Teil I


13.07.2008 Roth- 5.34 Uhr. Ich stehe im Stau vor Heuberg im Landkreis Roth und Regen prasselt einlassbegehrend auf die Windschutzscheibe des Autos.
„SCHEISSE, warum hast Du Torfkopf nicht die Regenjacke mitgenommen!“ schießt es mir immer wieder durch den Kopf. Der Regen hämmert auf die Scheibe und lacht sich kaputt über mich.
„Ich Depp!!“...

Der Stau in dem ich stehe, befindet sich auf der Anfahrt zum Schwimmstart des Challenge Roth 2008. Es regnet Seehunde wie Meerkatzen und es schaut nicht so aus als ob die Viecher heute noch in ihre Körbchen wollen. Vielleicht ist ja wenigstens „Seehund Trixi“ dabei. Dieses edle Schwimmabzeichen, welches mich eigentlich durch den Rhein-Main-Donau-Kanal tragen sollte. Ich hab mir sagen lassen, dass es nicht jeder Kampfschwimmer an seiner Badehose trägt. Genau das richtige für mich, aber leider war es mir verwehrt die Prüfung vor der Challenge abzulegen.

Schluss mit Trübsal! Ich drehe am Knopf des Radios und der Gesang von Iron Maiden übertönt das Klopfen des Regens.
IRON MAIDEN!? … „Das bin ich wohl!!“ fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Genau so sitze ich nämlich in der Karre. Ein bisschen bibbernd, aber auch in freudiger Erwartung, denn heute soll ich zum IRONMAN werden
- 3,8 km Schwimmen - 180 km Radfahren - 42,195 km Laufen -
Nebenbei will ich noch 50 Liter Fassbier klar machen und ein bisschen die fränkische Landschaft genießen. Ich nehme einen Schluck Kaffee aus der Thermotasse und packe eine Nußschnecke aus. Zweites Frühstück. Vor einer Stunde gab es Nudeln mit Honig. Diesen genialen Tipp gab mir derselbe nette Arbeitskollege, der mir auch mit einem klitzekleinen Schuss Ironie beibrachte, dass man unmöglich mit einer Regenjacke einen Wettkampf bestreiten kann.
Langsam komme ich aber nun meinem ersten Ziel näher. Zehn vor sechs parke ich für 2€ auf einem glitschigen Parkplatz unter der Kanalbrücke. Ich packe meine Sachen und beeile mich noch zur Oberarmbeschriftung zu kommen. Im Nachhinein hätten sie mir die Nummer aber auch auf den Hintern malen können, denn nur dafür war sie eigentlich gut.


Ich gehe lustlos wieder zurück in das geschäftige Treiben der Athleten zwischen die mit gelben Folien abgedeckten Räder und tu so als ob ich auch was zu tun hätte. Gut, … als mir der Klettverschluss meiner Aeroflasche abreißt, werde ich doch noch mal kurz hektisch und behelfe mir mit zwei Kabelbindern, die ich mir in einem Anflug von Hellseherei um 4.55 Uhr in die Hosentasche gesteckt habe. Das war aber wirklich das Aufregendste.
Ich lege meine Wechselbeutel an den Schwimmausstieg und steh da - mit einem Knirps vor meinem Fahrrad.
Der Regen prasselt auf den Schirm.
Der lacht doch schon wieder!?
Der Drecksack!
Die Motivation meinen Neopren anzuziehen geht gegen Null. Dag, ein Ironkollege der das Stadium der Jungfrau schon zwei Mal abgelegt hat, trudelt nun auch ein und wurschtelt an seinem Fahrrad rum. Wir machen ein Foto, ich geh das letzte Mal Kaffee wegbringen und ziehe meinen Neo an.
7.00 Uhr, in 15 Minuten starte ich. Gleich kommen die Pros aus dem Wasser. Ich stehe an der Absperrung und schaue zu wie Jacobs, Doe und McCormack sich Ihre Beutel schnappen. „Was machen denn die ganzen orangenen Badekappen da hinter dem Zelt?“ Uuups ich hab ja auch eine! 7.08 Uhr! Ich sollte mal langsam ins Wasser und wetze los. Endlich Action! „Geht ma weg ihr Tunten!“ Gemeint sind die Jungs mit den rosanen Badekappen, die es nicht erwarten können und den weg versperren. Barfuß laufe ich durch 3 cm tiefen Matsch. Das Tor zum Kanaleinstieg geht auf als ich das Ende der Orangenkappen erreicht habe. Die Meute ziert sich ein wenig das warme Kanal-Nass in Beschlag zu nehmen. Ich trete hervor und gleite hinein. „Mein Wasser!“ Das spüre ich sofort. Noch zwei Minuten! „Christoph?“ Ein orangebekappter mit Schwimmbrille hat von hinten gerufen. „Ach, Tobi!?“ „Ja!“ Ein befreundeter, ebenfalls entjungferter Sportsfreund. Wir stehen gemeinsam am flachen Kanalrand und wünschen uns noch mal gegenseitig viel Glück. Als der Startschuss fällt, schwimmen wir los. Warum auch nicht!?

FORTSETZUNG

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Dienstag, 15. Juli 2008

Challenge bestanden

Falls das noch jemand ließt ... ;-)

Ich bin am Ziel einer meiner großen Träume angelangt und konnte am vergangenen Sonntag in Roth gesund und sehr glücklich finishen.

Schwimmen 1:27:08
Transit1 4:26
Radfahren 5:37:58
Transit2: 3:16
Laufen 3:33:56

Gesamt 10:46:41 :-))

Auch wenn es keiner mehr liest ... ich werde es nach langer Zeit wieder versuchen in Worte zu fassen ... ;-)

Bis dann,
b-l-a-u

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Dienstag, 8. April 2008

Malle Tag 7 - zu platt zum bloggen

Hallo Zusammen,

ich bin echt immer total im Eimer, wenn ich heim komme.
Heute 183 km mit San Salvador und Randa.
Gestern 120 km Radd, 1,5 km Schwimmen und 12 km laufen.

Noch ist das Wetter traumhaft ... bis auf die steife Briese.

Hier nur ein paar Bilder vom sonnigen Malle ... Ihr Armen ;-)

Ruhetag am Sonntag

San Salvador Heute

Sa Calobra am Freitag
Unsere Truppe heute früh

So, lasst Euch vom Wetter nich ärgern.
Vielleicht schaff ich es morgen mal was zu schreiben.

b-l-a-u

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Donnerstag, 3. April 2008

Malle Tag 3 - Futsch in Lluc

Ein ereigneisreicher Tag liegt wieder hinter mir. Um 9.45 ging's los trotz dem meine Radhanschuhe mal wieder in den unergründlichen Jagdgründen des Appartements verschwunden waren. Traumhaftes Wetter sollte uns an diesem Tag begleiten.
Kurz-Kurz und das, obwohl es in die Berge geht.
Kloster Lluc, Sa calobra und zurück. Auf Wunsch von Herrn b-l-a-u vom Chef umgesetzt :-))
Eigentlich bräuchte man beim Abendessen gar keine Beleuchtung anmachen. Die Iren in unserem Hotel sind so verbrannt, daß es überall leuchtet. Meeresleuchten im Wellnessbereich, Rote Ampeln am Nachspeisebuffet (aber wir fahren auch bei Rot ;-) und nicht mal Sean Kelly weiß die Erfindung von Sonnecreme zu nutzen.
Naja, was wollte ich erzählen ... wir hatten eine super Ausfahrt. Das erste Mal Sa Calobra - ein Traum :-) Blöd ist blos, daß es mir bei der Abfahrt dann den genieteten Umwerfer vom Rahmen abgerissen hat. Super Bike :-(
Ok, nachem ich mit Canyon telefoniert habe, und das Abholden eines Leihrades mit einem Lauf verbunden hatte, hatte ich auch schon die EMail im Briefkasten, daß Canyon die Kosten für's Leihrad übernimmt. Lieber nen abben Umwerfer, als was anderes ab. Es ist zu herlich hier, als daß ich mir dadurch die Stimmung vermießen laßen könnte. Leider ist die Kamera momentan im Schlafzimmer und da ich jetzt meinen Zimmerkameraden nicht aufwecken will gibt's morgen ein paar Bildchen von diesem herrlichen Tag.

Bis dann,
a-z-u-r b-l-a-u

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Malle Tag 2 - schee is :-)


Gestern war ich um 7 Uhr morgens schwimmen, aber ansonsten ist alles ok :-))

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