Sonntag, 31. Januar 2010

Prellsteinrennen

31.01.2010, 5:56 Uhr Heuchling bei Pommelsbrunn- Die Sonne hat den Zenit noch lange nicht überschritten. Mit grausamer Regelmäßigkeit sticht die klirrende Kälte nach den Blässchen meiner Lungen und das unheimliche, Angst einflössende Dröhnen vom Horizont kommt immer näher.
...
Am Rande einer Ortschaft der Hersbrucker Schweiz erwarte ich den Angriff der Gegner, wobei ich mit größtmöglicher Ruhe die Spikes auf meine Fußwaffe aufpflanze. Das Dröhnen wird zu einem Grollen! Ich ziehe mein rotes Barette tiefer in die Stirn.

BROOOAAAAHHHAAAAAAA!!!!!

Meine Ohren explodieren!
Stechende Schmerzen in den Waden!
Ein Flankenangriff!!!!

Ich wache auf und befinde mich im Bett.
BROOOAAAAHHHAAAAAAA!!!!! Das Grollen bleibt.
Mann eyy! Seit dem Schnee fällt, kann ich viel weniger trainieren, weil ich immer weniger Schlaf finde. Wenn Schnee fällt wird ab halb sechs in meiner Strasse geräumt - auch am Sonntag. Die vielen verschiedenen und findigen Unternehmen fahren dabei immer obskurere Gerätschaften zum beseitigen des Schnees auf. Ich bin mir sicher, dass die Firma, die ab 5:55 Uhr ihren Dienst tut, auf dem osteuropäischen Militärmarkt aktiv war, um dort russische Pionier- und Bergepanzer aufzukaufen. So hört es sich an und deshalb war ich auch schon ein paar Mal kurz davor meine Mickey Mäuse - ein kopfhörerähnlicher Gehörschutz aus meiner Seefahrtszeit - auf meinem Nachttisch zu deponieren.

Das Grollen wird wieder zum Dröhnen. Das Dröhnen zum Kratzen und das Kratzen zum Laut eines Suzuki Jeeps, der scheinbar seine letzten Töne aus dem Auspuff röchelt. An allem was halbwegs nach Jeep ausschaut und noch einen Fahrwerksträger hat, der noch nicht komplett durchgerostet ist, schrauben die ja vorne einen Schneeschieber und hinten einen orangenen Trichter dran. Ein Wunder, das diese Autos die Abwrackprämie überstanden haben.
Eineurojobber, Eineuroauto! Die hätten ein riesen Geschäft gemacht. Haben die Schlauen wahrscheinlich auch. Aber mir ist entgangen, dass die Abwrackprämie auch für ausgemusterte Panzer galt.
Mit dem Winter 2011 sind die Minijeeps aus den fernöstlichen Autohäusern auf jeden Fall von der Bildfläche verschwunden. Auch wenn das Streusalz in Nürnberg zur neige gegangen ist, wird es gereicht haben, um ihnen in 2010 den Garaus zu machen. Das kriegen nicht mal mehr die Afrikaner überpinselt. In 2011 gibt es angesichts der knapper werdenden Finanzmittel dann wahrscheinlich Variationen aus halbmotorisierten Fahrrädern und recycelten Kettcars deren Bug ein 2€-Baumarkt-Scheeschieber ziert und die von 1€-Jobbern gesteuert werden, die einen orangene Rucksack mit nem kleinem Loch unten tragen.

Genug des Ausblicks! Mit den letzten Vibrationen des Bergepanzers schäle ich mich aus dem Bett.
Aua! Ist der Panzer doch über meine Waden gefahren?
Ach ne, Kacke!
Ich war gestern bei nem Umzug dabei.
5er Stock, enges Treppenhaus, kein Fahrstuhl, vier gestandene Männer und ein proppenvoller 7,5 Tonner ist wohl das beste Treppentraining, was man machen kann.
Danach sollte man halt eine Woche Whirlpool buchen, aber nicht das Prellsteinrennen bestreiten wollen.
Ich humpele ins Bad und verfluche vorsorglich noch mal den Panzerfahrer samt Gefährt! Ne halbe Stunde länger schlafen und meine Waden wären sicher regeneriert! So ´ne Scheiße!

Frühstück, Zeitung und den ganzen Vorbereitungskram erspar ich Euch an dieser stelle und steige wieder ein, als ich mit dem Auto in Pommelsbrunn den Abzweig Richtung Heuchling nehme. Ich komme mir vor als ob ich nach Südtirol zum Skifahren anreise. Rechts und links meterhohe Schneewände. Die Strasse ist nur noch so breit wie eineinhalb Autos. Dafür ist mein Hirn total breit. Was mach ich hier eigentlich? Ich habe keine Ski dabei, an meinem Zielort gibt es genauso wenig Tiroler Speck wie Lifte, der Schnee ist im Schnitt 30cm hoch und jeder Druck auf Kupplung, Bremse und Gas verursacht Schmerzen.
Und Du willst jetzt hier 12 km durch die Hersbrucker Schweiz laufen? Vollpfosten!
Der Ort Heuchling ist auf Häuser, Schneehaufen, ein paar Parkplätze, eine Wirtschaft und ein Pavillon mit Start-Ziel Beschriftung reduziert. Der Service ist klasse. Von einem freundlichen älteren Herrn wird mir ein persönlicher Parkplatz neben dem Pavillon zugewiesen. „Da ist noch einer frei!“. Bei Temperaturen knapp über -10°C steht man nicht gerne draußen.

Ab in die Wirtschaft! Ich schaue mich um und staune. Knallbunte Laufleggins mit Pfauenfedernmuster habe ich noch nie gesehen. Spontan fühle ich mich jünger und finde dabei Conny teetrinkend an einem Tisch. Er hat mich zu diesem Rennen quasi überredet. Es kommen immer mehr Leute und ich erfahre langsam auf was ich mich eingelassen habe.

Das Prellsteinrennen wird schon seit 1960 ununterbrochen veranstaltet. Heute ist das 50ste Mal. Es ist ein Mannschaftslauf, bei dem die ersten zwei eines komplett gefinishten 3er-Teams gewertet werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass man sich aussuchen kann, ob man auf Langlaufski oder per Pedes die Strecke bewältigen will. Gewertet wird alles gleich. Die Verrücktheit dieser Veranstaltung möchte ich auch noch am Beispiel ein paar früherer Rennvarianten erläutern. So musste man einmal über das Klettergerüst eines Spielplatzes, was natürlich nachteilig für die Langläufer war, klettern oder auch mal eine Korb mit Äpfeln (Im Januar!!) während des Rennens pflücken …. mein Hirn ist eine 6-spurrige Autobahn. Ich fühle mich wohl und finde ein Team, dem ich mich anschließen kann. Die Vorbereitungen beginnen ….


Fortsetzung folgt ... vielleicht ;-)
prell-b-l-a-u

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Freitag, 29. Januar 2010

Meilenstein

Noch keine Meile gerannt, aber den ersten Meilenstein erreicht :-))

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Samstag, 16. Januar 2010

Biss zum Zieleinlauf

Ahoi Zusammen,

ich hoffe Ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und ich wünsche Euch für den weiteren Verlauf vor allem Zufriedenheit in allen Dingen.

Vielen Dank auch für das ganze Feedback zu meinen Posts, die ich endlich verfasst habe.
... also da bin ich echt ne Pappnase. Ich gestehe! Sorry!
Werde nix mehr versprechen. Nur noch machen ... oder auch nicht ;-)
...
Die Saisonplanung für 2010 steht immerhin weitestgehend soweit. Und wenn ich mir das Ergebnis der Umfrage betrachte, möchte ich der Leserschafft dieses Blogs sibyllische Fähigkeiten unterstellen.
Die Roth-Challenge und der New York City Marathon sollen die Highlights - in Fachkreisen auch b-l-a-u-lichter genannt - für 2010 sein. Helgoland fällt wegen eines Terminkonflikts auf 2011 und für Rom gibt es keine günstigen Verbindungen mehr. Vielleicht auch mal besser, nicht alles mit Marathons voll zu knallen. Der Frankenweglauf ist aber eine Option. Einzig bei der Ärmelkanal durchquerung lag die verehrte Leserschafft etwas daneben. Die wird wohl erst im Anschluss an meine Besteigung des Olympus Mons passieren.


Neues Jahr, neues Spielzeug! Ich habe zwei neue. Beide mit Biss.

Biss in die Eiszeit
Der Brooks Mach 10 - zu testen in Eckental und beim Prellsteinrennen

Biss zur Radtour
mein neuer Crosser ist eine famose Abwechslung beim Radfahren

Soweit, so gut. Das war's erstmal.
Biss bald!
b-l-a-u

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Dienstag, 10. November 2009

F-I-N


... um es vorweg zu nehmen.
Der Gespensterbaum hat verloren!
...
Leckt mich am Arsch, ... war das ein geiles, schönes Sportjahr :-))
...
Ich danke allen jenen, die mich angefeuert haben, die mir geholfen haben und die an mich gedacht haben.
Und ich danke für das Glück, die Gesundheit und die schönen Momente, die ich beim Sport, davor, dazwischen und danach erleben konnte. Es war w-u-n-d-e-r-b-a-r!

Nun soll die literarische Aufarbeitung beginnen, die ja diese Jahr leider etwas zu kurz gekommen ist. Ich möchte nicht wieder zuviel versprechen, aber den ein oder anderen Gedanken zu den vergangen Sport-Ereignissen würde ich schon gerne in der nächsten Zeit verlieren.

Beginnen möchte ich mit ein paar Bildern von meinem wohl schönstem und erfolgreichstem Wettkampf 2010.

Der TUI-Halbmarathon in Palma de Mallorca.

Angereist mit einer Erwartungshaltung, die maximal eine minimale Verbesserung meiner HM-Bestzeit beinhaltete, wurde ich von den Ergebnissen und schönen Momenten überrollt.

Das Fundament war mal wieder die Chaosreisegesellschaft, auf deren Konto fast das Ableben eines Oberhauptes einer vierköpfigen Hamburger Familie ging.
Grund: Akute Totlachgefahr mit anschließender Sicherheits-Verbudellung durch die eigene, verstörte Frau und deren Kinder, denn der Vater wollte partu nicht aufhören sich bauchhaltend zwischen der Familie hin und her zu wälzen als der DJ sei Späßla g'macht hat.
... es war nicht nur an dem Tag ein riesen Spaß :-)

Den Wettkampf selbst bestritt ich im Team der "Wackel-Champions". Hierbei handelt es sich um den sportlichen Dunstkreis des grandiosen Virtuosen Peter Wackel. Und da ich schon mindestens dreizehneinhalb mal seinem legenderän Adventssingen im Papajoes beigewohnt habe, zähle ich mich, im Gegensatz zu der landläufigen, spanischen Meinung, die Champions von Herrn Wackel hätten sich Profis eingekauft, zurecht dazu. Eine Gewisse Schmeichelung dieser Unterstellung kann ich aber nicht abstreiten :-))
Nunja, kommen wir zu den Punkten dieses grandiosen Tages.

Die Bedingungen waren mit viel Wind und den durch den aufkommendem Regen sehr rutschigen Untergrund in der Altstadt Palmas nicht optimal. Dennoch betrachte ich den Wind als Pluspunkt, da er mich immer wieder antrieb Guppen zu halten und Löcher zu zu laufen. Dem rutschigen Boden konnte ich mein Eisplattentraining im Januar und Februar diesen Jahres entgegensetzen. Andere hatten weniger Glück und flogen reihenweise aus den engen Altstadtkurven.

Mein Plan war Vollgas an der Promenade und dann, wenn es bei Kilometer 10 in die Altstadt geht, gucken was übrig bleibt. Es blieb was übrig :-)
Ich konnte mein Tempo halten. Auf den letzten 11,1km habe ich eine Sekunde verloren. Also Nix!! Stehen blieb eine 1:22:42. Für mich unglaublich. Neben einer sensationellen neuen Bestzeit (-3,5min), eröffnet mir diese Anreihung von Zahlen doch die direkte Quali für den New York City Marathon 2010.

Dem Ganzen nicht genug, wurden wir, die "Wackel-Champions", auch noch auf die Seebühne vor der Kathedrale Palmas gebeten, um den dritten Teil des Podestes zu besteigen. Aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung war uns dieser Streich gelungen.
Wahnsinn!
Das war fast wie bei Olympia :-))


Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieser Tag in ausführlichster Weise an bekannten Orten der Playa de Palma mit den Mitgliedern der Wackel-Champions und der Chaosreisegesellschaft gefeiert wurde.

Dieser Tag war einfach nur genial :-))

Soweit so gut. Werde mich bemühen, Wort zu schreiben ;-)
Bis dahin.

b-l-a-u

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